Plattformen

Eine Plattform in der Automobilindustrie bezeichnet eine technische Basis, auf der verschiedene äußerliche Modelle aufbauen. Große Teile der Karosserie wie z.B. Bodenplatte, innere Teile der Radkästen, Spritzwand, vordere Längsträger, aber auch die Elektronikarchitektur und andere nicht direkt sichtbare Baugruppen wie Teile des Fahrwerks, Tank, Auspuffanlage und Heizung, sind dabei baugleich. 
Auf der Plattform können technische Komponenten wie Motor oder Getriebe aus einem Baukastensystem montiert werden, so dass einzelne technische Entwicklungen in mehreren Modellen verwendet werden können. Dadurch werden die Entwicklungskosten pro Modell gesenkt. 
Der Aufbau der Karosserie (Front, Kotflügel, Seitenteile und Heck) ist dann modellspezifisch.

(Auszug tlw. aus www.wikipedia.de)

GM Plattformen

Unter der GM Historie wurden nachstehende Plattformen für Opel Modelle verwendet

  • GM4200 (in Zusammenarbeit mit Fiat)
  • Gamma I
  • Gamma II
  • Gamma G2SC
  • Global-Gamma/G2XX (in Zusammenarbeit mit Fiat)
  • Delta
  • Delta II
  • D2XX
  • GM2900
  • Epsilon (in Zusammenarbeit mit Fiat)
  • Epsilon II
  • J
  • Kappa
  • SCCS (in Zusammenarbeit mit Fiat)
  • SMALL CAR (ELISE) (in Zusammenarbeit mit Lotus)
  • Theta
  • X62 (in Zusammenarbeit mit Renault)
  • X70 (in Zusammenarbeit mit Renault)
  • X82 (in Zusammenarbeit mit Renault)
  • X83 (in Zusammenarbeit mit Renault)
  • Zeta


PSA Plattformen

PF1
In Zusammenarbeit mit PSA wurde für den Crossland A die Plattform PF1 verwendet. Diese globale Kleinwagenplattform wird seit 1998 u.a. beim Peugeot 1007, Peugeot 207, Peugeot 208 I, Peugeot 2008 I, Peugeot 301, Citroën C2, Citroën C3, Citroën C3 Pluriel, Citroën C3-XR, Citroën DS3 und Citroën C4 Cactus verwendet.

CMP (auch EMP1 genannt)
Die Common Modular Plattform ist eine modulare Plattform, die gemeinsam von PSA und dem chinesischen Automobilhersteller Dongfeng entwickelt und genutzt wird. Im März 2014 vereinbarte man die Entwicklung dieser Plattform. Sowohl PSA als auch Dongfeng investieren dabei rund 200 Millionen Euro, wobei 60 Prozent der Ausgaben von PSA übernommen würden, nur 40 Prozent Prozent bezahlt Dongfeng. Ein Team von Dongfeng-Ingenieuren war Teil des Projektteams im Hauptforschungs- und Entwicklungszentrum von PSA in Vélizy südlich von Paris.

Die Plattform wurde 2018 mit der Veröffentlichung des DS 3 (ehemals DS 3 Crossback) eingeführt und wird hauptsächlich von Fahrzeugen des B-Segments sowie einigen Einstiegsfahrzeugen des C-Segments verwendet.
Die CMP Plattform bietet ein hohes Maß an Modularität mit einer Auswahl von zwei Spurbreiten, drei Radstandlängen, drei Heckmodulen sowie der Möglichkeit, mehrere Raddurchmesser anzubieten. Damit können Ingenieuren und Designern eine breite Palette an Karosseriestilen verwenden, von Schrägheckmodellen bis hin zu Limousinen oder SUV's. 

e-CMP
Im Rahmen der Elektrofahrzeuge kündigten PSA und Dongfeng darüber hinaus ihre Zusammenarbeit beim Design von e-CMP an, einer vollelektrischen Plattform, die ihre Arbeit an CMP erweitert. e-CMP hatte eine angestrebte Reichweite von 450 km, wobei die Ladegeschwindigkeit die Reichweite auf bis zu 12 km pro Minute beträgt. Die ersten Fahrzeuge der Generation sind mit einem 100 kW (136 PS) starken Elektromotor, einem 50 kWh Lithium-Ionen Akku und einer Hochleistungswärmepumpe ausgestattet. Für Opel sind das die Modelle Corsa-e und Mokka-e.

EMP2
Die EMP2 ( Efficient Modular Platform ) ist eine modulare Plattform, welche von PSA  für Kompakt- und Mittelklassewagen mit Frontantrieb oder Allradantrieb und Quermotor entwickelt und eingesetzt wird. Sie ersetzt die PF2- und PF3- Plattformen. PSA investierte 630 Millionen Euro für die Entwicklung.

Die EMP2-Plattform ist hochgradig modular aufgebaut und bietet die Wahl zwischen kurzem und langem Radstand, niedriger oder hoher Fahrhöhe sowie der Wahl zwischen unabhängiger Mehrlenker- oder Verbundlenker- Hinterradaufhängung. Im Vergleich zum Vorgänger PF2 reduziert die Plattform das Gewicht um 70 kg durch den Einsatz von sehr hochfestem Stahl , Aluminium- und Magnesiumlegierungen sowie Verbundwerkstoffen. Beim Citroën C4 Picasso, Peugeot 308 und Peugeot 408 (jeweils zweite Generation) starte der Einsatz. Die spätere Iteration des EMP2 verfügt über einen Grad an Flexibilität, der vier verschiedene Spurweiten, fünf verschiedene Radstandlängen, zwei verschiedene Cockpit-Architekturen, zwei Hinterachsarchitekturen und mehrere hintere Fahrzeugmodule für verschiedene Versionen (kurz, lang, fünf oder sieben Sitze) ermöglicht. Einzelsitze oder Rückbank, Verbrennungsmotor oder Hybrid und bis zu sechs verschiedene hintere Fahrzeugbaugruppen, die auf derselben Montagelinie produziert werden können, kommen damit zum Einsatz.
Zum Einsatz kommen insgesamt drei Stufen der Plattform. EMP2 V1 (ab 2013), EMP2 V2 (ab 2016) z.B mit dem Grandland X und EMP2 V3 (ab 2021) z.B. mit dem Astra L.

Unterschied zwischen CMP und EMP2 Plattform (graphisch):


Quelle: Opel 


eVMP

Die Electric Vehicle Modular Platform basisert ebenso auf der EMP2 Plattform und ist für die elektrischen Modelle ausgelegt. Die bis zu 650 Kilometern Reichweite und einer Speicherkapazität von 50 kWh Energie pro Meter zwischen den Achsen ausgelegte, weiterentwickelten Plattform kommt mit dem Astra Electric und dem Peugeot e- 308 III ab 2022 zum Einsatz.


 

Quelle: PSA 


Stellantis Plattformen

Durch die Fusion von PSA und FCA zum Stellantis-Konzern mit seinen 14 Marken und über 110 Modellen bauen die zukünftigen Modelle von PSA (u.a. Peugeot, Citroën und Opel) sowie FCA (u.a. Fiat, Chrysler, Jeep) nur noch auf vier STLA-(Stellantis Architecture)-Plattformen auf, die allesamt für reinen Elektroantrieb bzw. als Plug-in-Hybride ausgelegt sind.


Quelle: @STELLANITS

Konkret sind das:

  • STLA Small für Kleinst- und Kompakt-Pkw (Segmente A/B/C) auch e-CMP2 genannt
    Elektromodelle bis 500km Reichweite 37 kWh - 82 kWh
    Leistung von 115 kW (156 PS) / Batteriekapazität 54 kWh (brutto; 51 kWh netto) Lithium-Ionen-Einheit
    (Einsatz z.B. beim FIAT 600e ab 2023)


  • STLA Medium für die Modelle der Kompakt- und Mittelklasse (C/D) ab  2023
    Elektromodelle bis 700km Reichweite 87 kWh - 104  kWh
    Antriebseinheiten sind EDM#2 (125-180 kW pro Einheit, ausschließlich  400 Volt)
    und EDM#3 (150-330 kW pro Einheit, 400 oder 800 Volt) 
    (Einsatz beim Peugeot e-3008 III ab 2023)

     
  • STLA Large für die Mittel- und obere Mittelklasse (D/E) ab  2023
    Elektromodelle bis 800km Reichweite 
    Leistung von 101 kWh - 118 kWh


  • STLA  FRAME für große SUV und Pick-ups auf Leiterrahmen ab  2024
    (nochmals unterteilt nach Elektro-Plattform und einer Basis für reine Verbrennungs-Aggregate)
    Elektromodelle bis 500km Reichweite 
    Leistung von 159 kWh  - 200 kWh

Die bei PSA heute bestehende Plattformtechnologie wird damit abgelöst.



Quelle: @STELLANITS

Die Akkus für die neuen Plattformen stammen aus dem Stellantis/Saft-Joint Venture ACC (Automotive Cell Co.).
Ab 2023 startet die Produktion im nordfranzösischen Douvrin, in Kaiserslautern rollt die Akku-Fertigung ab Ende 2025 an.
Beide Standorte sollen pro Jahr eine Kapazität von 50 GWh produzieren.
Die Batteriegehäuse und die Akku-Steuerung werden Inhouse entwickelt und gebaut, die Elektromotoren stammen hingegen wieder aus einer Kooperation mit dem japanischen E-Motor-Bauer Nidec zu dem Joint Ventrue E-Motors.
In einer weiteren Partnerschaft bauen Stallantis und Punch Powertrain Getriebeeinheiten.


Quelle: @STELLANITS

Bis 2030 will der Stellantis in Europa die Quote der elektrifizierten Pkw von derzeit 14 auf 70 Prozent erhöhen, für die USA sieht man die Steigerung von vier auf 35 Prozent vor.
Ab 2030 soll es dann für alle Modelle eine elektrifizierte Version geben.